Das Kinojahr 1982
Mit einem aufwendig inszenierten Epos von Star-Regisseur Milos Forman begann das Kinojahr 1982 für das deutsche Publikum. „Ragtime“ schildert die Schicksale dreier Einwandererfamilien, deren Wege sich im New York des Jahres 1906 kreuzen. Der Streifen nach der Romanvorlage von E.L. Doctorow beeindruckt nicht nur durch seine eindringliche Schilderung des Immigrantenleben im „Big Apple“, sondern zeichnet auch ein präzises Bild der USA in der Zeit um die Jahrhundertwende. Ein packender Krimi aus Frankreich fesselte im Februar 1982 die Filmfans in Deutschland: In dem Streifen „Das Verhör“ spielt Lino Ventura den erfahrenen Inspektor Gallien, der den brutalen Mord an zwei kleinen Mädchen aufklären soll. In einer regnerischen Silvesternacht bestellt er seinen wichtigsten Zeugen, den Notar Jerome Martinaud - gespielt von Michel Serrault - auf das Kommissariat, um ihm noch einige Routinefragen zu stellen. Bald stellt sich jedoch heraus, dass Martinaud etwas zu verbergen hat - und zwischen beiden Männern beginnt ein spannendes Duell. Im Sommer 1982 folgte dann mit „Vermisst“ ein Polit-Drama von Regisseur Constantin Costa-Gavras, das im Chile zur Zeit der Militärdiktatur spielt und auf einer wahren Begebenheit beruht. Der New Yorker Geschäftsmann Edmund Horman, verkörpert von Jack Lemmon, reist Anfang der 70er Jahre in den Andenstaat, um nach seinem Sohn Charles zu suchen, der in den Wirren des chilenischen Militärputsches spurlos verschwunden ist. Von den Behörden vor Ort, aber auch der US-Regierung behindert, bleibt Horman hartnäckig – und wird am Ende mit der erschütternden Wahrheit konfrontiert. Zwei außergewöhnliche Streifen aus dem Fach Science-Fiction waren dann gegen Ende des Kinojahres 1982 zu sehen: „E.T. – Der Außerirdische“ von Regisseur Steven Spielberg und „Blade Runner“ von Ridley Scott zählen zu den Klassikern des Genres und gelten heute als Kultfilme des fantastischen Kinos.
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